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Über Michael PapendieckKunst – Tanz – Werk ist Körperdisziplin Der Braunschweiger Fotograf Michael Papendieck arbeitet eng mit der Braunschweiger Tanzszene und darüber hinaus auch mit der deutschen und internationalen Tanztheaterszene zusammen. Für…HINTERGRUNDINFORMATIONEN
Kunst – Tanz – Werk ist Körperdisziplin
Der Braunschweiger Fotograf Michael Papendieck arbeitet eng mit der Braunschweiger Tanzszene und darüber hinaus auch mit der deutschen und internationalen Tanztheaterszene zusammen.
Für den Fotografiedozenten und Berufsfotografen ist der Beginn seiner Tanzserie mit dem Buchprojekt „Braunschweig, ich tanz in dir …“ gemacht. Die Tänzer Verena Wilhelm und Christian Weiß gehören dazu und viele andere Darsteller, die er teils auf Theaterbühnen, teils im Studio oder in ihren Tanzsälen bei den Proben besucht. Zusammen erarbeitet er mit ihnen in aufwendigen Lichtinszenierungen und diversen Kompositionen von Kostümen, Tanztrikots und Accessoires wie hängenden Tüchern oder Seilen eine „fotografische Choreografie“, die im Dialog des Fotokünstlers mit den darstellenden Tänzern und in enger „Zwiesprache“ entsteht. Er verknüpft Tanzkunst und Bild, Werk und Gesamtkunstwerk und man erahnt, dass die Fotoproduktion und Inszenierung nicht selten mit musikalischen Elementen untermalt sind, die Stimmungen des Fotografen wie auch der Tänzer beflügeln und ihnen kongenial entsprechen.
Tänzerinnen sind für ihn „Modelle“ im künstlerischen Sinn, die ihre Ideen, ihr Können und ihre körperliche Dehn- und Biegsamkeit sowie die Bodyperformance mit einbringen. Bei diesem Zusammenspiel von harter Körperdisziplin, Können und Erfahrung sowie möglicher Dehnbarkeit verschiedener Tänzer ist die Leichtigkeit des Bildes entscheidend. Niemals hat man das Gefühl, dass in den fotografischen Serien von Michael Papendieck mit „Kommando malträtiert und gefordert wird“, was der darstellende Tänzer nicht bewältigen könnte.
Mit fotografischen Perspektiven, Licht- und Fokuseffekten sowie dem gewissen Etwas aus Dauerlicht und Blitz, die Bühnenatmosphären hervorbringen bzw. einen Spot im schwarzen Dunkel setzen können, kennt er sich bestens aus.
Niemals friert er Bewegungen ein, der perfekte Moment der leichten Dehnung und Entspannung ist für ihn entscheidend und so wirken seine fotografischen Arbeiten wie ein „Zwischenbild“ aus einer anderen Zeit, die „Echtzeit“ scheint ausgesetzt, sozusagen „freigesetzt“, und die Figur schwebt im schwarzen Raum wie mitten im nächtlichen Universum. Denn selbst der Boden wird oft nur schwe-bend überquert, selten berührt und das „Abheben“ zwischen Raum und Zeit gerät zur effektvollen Dynamik in sehr eigenwilliger Sichtweise.
Weiterhin teilt Michael Papendieck gerne seine Erfahrungen und perfektionistischen Tricks und eroberten Neuerungen mit seinen Studenten, verfasst Fotobücher, die sich wie Tagebücher und nicht etwa wie trockene Lehrwerke lesen, und lernt auch gerne von seinen Studenten als Vertretern einer aufwachsenden Generation, die sehr wohl andere Erfahrungen macht als er und ihn im ständigen Austausch mit medialen und innovativen Ideen vernetzt.
Christina WendenburgVITA
1970 Geboren in Deutschland Studium der Naturwissenschaften TU Braunschweig/ TiHo Hannover Seit 2005 Freier Dozent, Autor und Fotograf Seit 2009 Fototrainer an der FF-Fotoschule, Hamburg