Romantik Bilder appellieren direkt an unser Gefühl. Was wir unter dem Begriff romantisch verstehen, geht zurück auf die Kunst- und Literaturepoche des frühen 19.Jahrhunderts. Entdecken Sie Wandbilder mit romantischen Motiven, dem Märchenhaften und Verträumten bei LUMAS!
Die Französische Revolution von 1789 war ein Wendepunkt für die Kunst, Literatur und Politik in Europa. Weitere Entwicklungen wie die Aufklärung, wissenschaftlicher Fortschritt, das Voranschreiten der Industrialisierung, aber auch die Koalitionskriege unter Napoleon Bonaparte prägten diese spannende Zeit. Gerade die Künstler und Künstlerinnen der Romantik reagierten auf diese Ereignisse auf ihre eigene Weise.
Im Klassizismus, der etwas zeitlich davor aber auch parallel zu verorten ist, waren die Antike und die Rationalität der aufklärerischen Bemühungen Vorbild. Die Romantiker wandten sich jedoch dem Gefühl, dem Irrealen, Unheimlichen, den Märchen und volkstümlichen Sagen und dem Mittelalter als Zeit der Sehnsucht zu. Der Name Romantik geht zurück auf die Lingua Romana, also die romanischen Sprachen und betont somit das Volkstümliche. Die Epoche der Romantik in der Malerei wird auf ca.1795 bis ans Ende des 19.Jahrhunderts datiert. Mehrere Kunstrichtungen wie Klassizismus (vor allem in der Architektur) und Biedermeier existierten parallel.
In Deutschland assoziieren wir vor allem Caspar David Friedrich mit Romantik Bildern. Der norddeutsche Maler schuf weltbekannte Werke wie der Wanderer über dem Nebelmeer (1818) oder Kreidefelsen auf Rügen (1818). Friedrichs Landschaften sind Kunstlandschaften, die der spirituellen Auseinandersetzung mit der Natur und dem Göttlichen dienen. Dieser Eigenwert einer Landschaft mit Figuren, die mehr als Allegorien zu verstehen sind, war revolutionär. Die britischen Künstler William Turner und John Constable schufen ebenfalls Landschaften, die nicht nur als Dekor dienen sollten, sondern Gefühlszustände in den Betrachtenden auslösen sollten.
Vor allem im Gebrauch der Farbe und Einsatz des Lichtes gaben die romantischen Landschaftsbilder bereits Impulse für Impressionismus Bilder, die erst zum Ende des 19.Jahrhunderts entstehen sollten. Andere bemerkenswerte Maler und KünstlerInnen sind: Caroline Bardua, Carl Spitzweg, William Blake, Angelika Kauffmann, Francisco de Goya, Johann Heinrich Füssli, Barbara Kraft, Théodore Géricault, Eugène Delacroix und Philipp Otto Runge. In dieser Zeit entsteht der Beruf des freien Künstlers, der nicht mehr von Gnade und Aufträgen der Fürstenhäuser abhängig ist. Auch für Frauen eröffnen sich in dieser Zeit mehr Möglichkeiten, um als Künstlerinnen zu arbeiten.
Die Bilder und Gemälde der Romantik haben oft keine übergreifenden stilistischen Merkmale im Pinselstrich oder der Formensprache. Was sie vereint, sind ihre Themen und Motive- und das Gefühl. Entdecken Sie mit unseren LUMAS Künstlern, wie das Traumhafte und Irrationale oder die Welt der Sagen und Märchen noch immer Künstler der Gegenwart beschäftigen!
Die Landschaftsmalerei der Romantik hat die beseelte Natur zum Thema. Durch die Gestaltung mit Licht und Farbe lösen sich die Landschaftsbilder von der puren Abbildung der Wirklichkeit hin zu einem Ausdruck der Sehnsucht. Zum Teil unheimlich, zum Teil als Spiegel innerer Gefühlszustände oder zur spirituellen Vertiefung, erhält die Natur einen zentralen Stellenwert in dieser Epoche.
Françoise Gaujour macht sich diese inneren Landschaften zunutze und transportiert sie ins moderne Medium der Fotografie. Der Übergang von Horizont und Himmel in sanften Pastellfarben ist dabei genauso fließend wie bei Caspar David Friedrich. Auch der Künstler Santiago verweist auf die Meister der Romantik. Einsame Figuren streifen durch eine Nebellandschaft und wirken dabei fast wie Gemälde. Im Spiel des Lichts zwischen Himmel und Erde meinen wir fast uns einem Bild von William Turner zu befinden. Die Panoramabilder von Hans Gasser wirken derart entrückt und fast wie Surrealismus Bilder, dass man kaum glauben möchte, dass es sich um unsere Erde handelt. Eine fast unheimliche und faszinierende Stimmung wird erzeugt!
Erstmals in der Romantik kommt der Rückenfigur eine zentrale Bedeutung zu. Statt als bloßes Stil- und Kompositionsmittel gibt uns die Rückenfigur nun eine Identifikationsmöglichkeit an die Hand. Wir träumen, versenken uns oder grübeln mit der abgebildeten Figur über eine Landschaft oder einen Ausblick aus dem Fenster. Was sieht derjenige? Was empfindet die Figur beim Betrachten der Weite? Am Gesichtsausdruck können wir es nicht ablesen, da sie uns den Rücken kehrt, aber wir können unsere eigenen Gedanken schweifen lassen und versuchen, dieser Begegnung mit der Natur oder der Schnittstelle zwischen außen und innen kontemplativ zu begegnen.
Aida Pascual Benito setzt diese Figuren meisterhaft um. Die geheimnisvolle Landschaft, oft im Nebel, wird zum Rückzugsort für ihre Rückenfiguren oder Profilansichten. Andreas Chudowski verweist nur indirekt auf den Mönch am Meer. Seine Rückenfigur ist ein Kommentar auf moderne Krisen, aber dabei so zeitlos wie die Sehnsucht der Romantiker nach dem Meer. Bis heute ist die Rückenfigur ein Reflexionsangebot, das uns in die Ebene der Bilder zieht und dabei offen bleibt für eigene Interpretationen. So zum Beispiel in der Modefotografie von Wilfried Wulff. Auch Gustav Deutsch bedient sich dieses Motivs lädt uns ein zum Herausschauen aus dem Fenster mit Ausblick.
Vor allem Märchen und die scheinbare Einheit von Mensch und Religion im Mittelalter sind große Vorbilder und Inspirationsquellen in der Romantik. In dieser Zeit sammelten auch die Brüder Grimm ihre Kinder- und Hausmärchen (1812). Mary Shelley schrieb ihren weltberühmten Schauerroman Frankenstein (1818). Schlug diese Begeisterung jedoch oft in Nationalstolz über, dürfen wir uns heutzutage über eine internationale Künstlergemeinschaft freuen, deren verwunschene Wälder uns in ihren Bann ziehen.
Der chinesische Fotograf Zhang Wang zeigt uns durch die Linse seiner Kamera die beseelte Natur, eine Einheit aus Spiritualität und Mensch in atemberaubender Landschaft der chinesischen Wälder. David Baker begibt sich in die Wälder seiner südenglischen Heimat und fängt diese in mystischer Stimmung zu unterschiedlichen Tageszeiten ein. Fast meint man, Rotkäppchen mit dem Korb in der Ferne zu erspähen. Frank Stöckel dagegen porträtiert die deutsche Fauna. Das Rotwild steht im Mittelpunkt seiner fotografischen Arbeit und zeigt sich für einen kurzen Moment im Licht der Kamera, bevor es wieder im Dickicht des Laubwaldes verschwindet.
| 5.05.1789 – 9.11.1799 | Die Französische Revolution führt zu sozialen Umwälzungen und gewaltsamen politischen Auseinandersetzungen, die Europa in dieser Zeit erschüttern und prägt nachhaltig Leben und Kunst. |
| 1802 | Der fragmentarische Roman Heinrich von Ofterdingen von Novalis wird posthum veröffentlicht. Das daraus entnommene Sehnsuchts- und Leitmotiv der Blauen Blume wird sinnbildlich für die gesamte Romantik. |
| 1806 | In Preußen werden zahlreiche Reformen im Zuge der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation eingeführt. So wie die Bauernbefreiung, Bildungsreform und Gewerbefreiheit. |
| 1808-1810 | Caspar David Friedrichs Der Mönch am Meer entsteht. |
| 1814-1815 | Der Wiener Kongress soll nach den Koalitionskriegen (1792-1815) Europa neu ordnen. Damit ist allerdings ein Wiederherstellen des Zustandes von vor 1792 gemeint. Die konservativen Kräfte wollen vor allem die Souveränität der Monarchie sichern. |
| 1830 | Das berühmte Gemälde Die Freiheit führt das Volk von Eugène Delacroix wird geschaffen. Es thematisiert die Julirevolution in Paris. |
| 1815-1848 | Das Biedermeier exisitiert zeitgleich zur Romantik, setzt allerdings thematisch andere Schwerpunkte. Der Rückzug ins Private und das konservative, häusliche Idyll werden idealisiert. |
